Kulturraum Untermosel

Sakrale Bauten in Burgen

Kreuzigungsgruppe auf dem Burgener Friedhof

Kreuzigungsgruppe Burgen
 

Foto: Rudolf Schäfer

Auf dem Friedhof in einer offenen Halle steht eine große Kreuzigungsgruppe, die den Burgenern ihren Spitznamen „Kreuzschleifer“ eingebracht hat. Sie war es nämlich, die mutige Burgener des Nachts aus der Burgkapelle Bischofstein den steilen Weg hinunter geschleppt und in Burgen in Sicherheit gebracht hatten vor den marodierenden Soldaten des französischen Revolutionsheeres.

 

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Sakrale Bauten in Burgen

Die Pfarrkirche St. Sebastian in Burgen

Pfarrkirche Burgen

Foto: Reiner Meidt

Eng verbunden mit der Geschichte des Ortes ist seit jeher auch die Geschichte seiner Pfarrkirche.

Bereits im Jahre 1075 wurde ein Gotteshaus in Burgen als „Kapelle“ bezeichnet. Auch zur Zeit des Trierer Erzbischofs Balduin von Lützelburg um 1330 war die Bezeichnung der Kirche in Burgen als Kapelle geläufig. Erst seit 1627 wurde in Burgen ein Tauf- und Traubuch geführt – das Zeichen einer selbständigen Pfarrei.

Der älteste Teil der Kirche ist in der Sakristei mit dem vierteiligen Kreuzrippengewölbe erhalten, deren Bauformen uns ins Jahr 1300 verweisen.

1765 ist das wichtigste Jahr in der Baugeschichte der Kirche. Damals erhielt der Baumeister Johann Neurohr aus Boppard den Auftrag, an den frühgotischen Chor ein neues Kirchenschiff anzubauen. 1766 wird der Bau vollendet. Das Kirchenschiff ist ein durch flache Wandpfeiler (Pilaster) gegliederter Saalbau. Als man in den Jahren 1965/66 das Innere von Grund auf erneuerte, kam unter teilweise bis zu acht Farb- und Kalkschichten die ursprüngliche Rocaille –  Erstausmalung zu Tage.

Rocaille ist das französische Wort für Muschelwerk, ein meist assymetrisches Hauptornament des Rokoko. Beeindruckend sind die herrlichen Blumen und Rautenmalereien an Decke und Wänden. Das Deckengemälde von dem Bonner Kirchenmaler Gottwald konnte restauriert werden und fügt sich gut in die Rocaille-Malerei ein.

Das bis zu dieser Renovation erhaltene Barocke Gestühl aus Schwarzeiche stammt aus dem Jahre 1766. Leider fiel es der unverständlichen Modernisierung zum Opfer; wie auch der barocke dreiflügelige Hochaltar, was nicht wenige Bürger erzürnte. 

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Kirchen und Sakralbauten in Burgen

Kapelle Unterbischofstein – Ein Historisches Kleinod (Romanik)

Kapelle Unterbischofstein

Foto: Reiner Meidt

Die auf schmalem Felsgrat unterhalb der Burg Bischofstein gelegene Kapelle Unterbischofstein, früher mal St. Pauls-Kapelle, ist eine uralte Stätte christlichen Glaubens. Das der schmerzhaften Muttergottes geweihte Kirchlein war früher ein bekannter Wallfahrtsort, zu dem viele Prozessionen aus der Eifel, dem Hunsrück und dem Moselgebiet pilgerten.

Auch heute noch wird die Kapelle von Einheimischen und Fremden gern aufgesucht. Bei Gottesdiensten ist der Besuch durch die Einwohner von Burgen und der benachbarten Orte so zahlreich, dass nicht alle Gläubigen Platz finden.

Erstmals urkundlich erwähnt ist die Kapelle in einem Dokument des Münstermaifelder Probstes Ingebrand, triericher Erzdiakon und Vorsteher der Klöster Münstermaifeld und Karden, vom 6. August 1228, in dem von einer „memorie" (Jahrgedächtnis) in der „Kapelle oberhalb des Berges bei Burgen an der Mosel" gesprochen wird.

Die Mauern des Chores sind im romanischen Stil (12. bis 13. Jahrhundert) gebaut; dessen Kreuzgewölbe stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der größere Teil des Kapellenschiffes mit den kleinen geduckten Fenstern ist ebenfalls romanisch. Statt eines Gewölbes oder einer Decke sind sofort die mit der Hand zugeschlagenen Dachsparren und Trägerbalken zu sehen.

Im Jahre 1883 erwarb der damalige Burgener Pastor Franz Xaver Fischer das kleine Gotteshaus zum Preis von 200 Mark für die Burgener Pfarrkirche zurück. Nach einer gründlichen Renovierung, deren Kosten der Pastor, unter anderem aus dem Erlös des Verkaufes seiner letzten Kuh, zum größten Teil selbst bezahlte, erlaubte die bischöfliche Behörde am 2. Oktober 1883, in der Kapelle wieder Gottesdienste abzuhalten.

Sehenswert in der Kapelle ein Steinaltar – früher Barock – aus dem Jahre 1653. Drei Frauenfiguren aus 1380 „Fides, Spes, Caritas" (Glaube, Hoffnung, Liebe). Und eine Christusfigur aus dem frühen 16.Jahrhundert.

Öffnungszeiten: Außenansicht

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