Kulturraum Untermosel

Ausblicke Natur- u. Kulturlandschaften Löf

Landschaft früher und heute – Löf

Landschaft früher Löf
Blick auf Löf um 1950.

Dieses Foto zeigt den Mosellauf bei Löf um 1950. Die Mosel war noch nicht kanalisiert. Die Brücke Alken-Löf gibt es noch nicht. An den Ufern auf der Seite des Gleithanges wie hier bei Löf befanden sich große Wiesen. Am Flussufer entlang zogen sich die Treidelpfade, die zum Ziehen von Holzschiffen durch Menschen, vor allem aber durch Pferde, genutzt wurden, bis dann im 19. Jahrhundert maschinengetriebene Schiffe erschienen.

Links unten am Bildrand erkennt man die Fähre, die es bis zum Bau der Moselbrücke zwischen Löf und Alken 1972 gab. Wenn es im Sommer lange Zeit trocken war, konnte kein Schiff mehr fahren und die Menschen konnten – das Wasser nur bis zur Hüfte oder zur Brust reichend – auf die andere Flussseite gehen.

Im Jahre 1964 endeten die Ausbaumaßnahmen zur Kanalisierung der Mosel, es wurden Staustufen gebaut sowie neue Uferstraßen, der Fluss wurde vertieft und die Ufer neu befestigt. Diese tiefgreifende Veränderung der Landschaft ging zurück auf den Moselvertrag vom 27. Oktober 1956, in dem sich die Moselanliegerstaaten Frankreich, Deutschland und Luxemburg darauf einigten, den Fluss von Thionville in Frankreich bis Koblenz am Zusammenfluss von Rhein und Mosel zur einer europäischen Schifffahrtsstraße auszubauen.

Obwohl sich die die Planer der drei Staaten vornahmen, bei der Kanalisierung den typischen Charakter des Flusstales zu erhalten und ökologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen, hat sich das Aussehen des Flusses und seiner Ufer doch stark geändert.

Das Foto oben gibt eine Möglichkeit, diese Veränderungen zu sehen und sich ein eigenes Urteil zu bilden.

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Ausblicke Natur- u. Kulturlandschaften Löf

Aussichtspunkt Kanaul zwischen Löf und Kattenes auf den Moselhöhen

Blick vom Kanaul
Blick vom Kanaul auf Löf (rechts) und auf der gegenüberliegenden Seite der Mosel Brodenbach.

Die höchste Erhebung der Gemarkung Löf mit Blick über die Mosel und auf die Orte Löf, Brodenbach und Alken ist 242 Meter hoch. Von diesem Höhenzug aus kann man weiter in Richtung Kattenes und Lehmen über den Würzlaysteig wandern.  Auf der Südseite kann man in das Nachtigallental absteigen. Auf dem Weg nach unten kommt der Wanderer an Buchsbaumbüschen vorbei. Hier an der Untermosel ist die nördlichste Grenze des Verbreitungsgebietes des Buchsbaumes zu finden. In dem geschützen Tal (Nachtigallental) zwischen Kanaul und Falkenberg (auf der gegenüberliegenden Seite) gedeiht er prächtig.

Vom Kanaul aus nach unten in den Hängen zur Mosel hin finden wir – wenn keine Weinberge angepflanzt sind -  wie fast überall an den Steilhängen der Mosel und in den Seitentälern Niederwald oder Stockausschlagwald. Die niedrige Höhe der Bäume erklärt sich durch den Austrieb der Schösslinge am Wurzelstock nach der Fällung der Bäume und dadurch, dass die Bäume schon im jugendlichen Alter gefällt werden. Zu den  typischen Baumarten des Niederwaldes zählen die Traubeneichen, die Hainbuche, manchmal auch die Buche und als Strauch die Haselnuss.

Schaut man sich auf dem Kanaul in der Nähe der kleinen Schutzhütte um, sieht man mehrere Vertiefungen im Boden, die mehr als ein Meter nach unten reichen und mehrere Meter Durchmesser haben können. Sie stammen aus der Endphase des 2. Weltkrieges. Im März 1945 kamen die Amerikaner aus Richtung Westen (Eifel) und trafen hier auf deutsche Truppen, die sich auf der anderen Seite der Mosel verschanzt hatten. Die Vertiefungen stammen von den amerikanischen Soldaten, die sich hier eingruben. Von hier aus nahm die amerikanische Armee Alken, Brodenbach, Burg Thurant und den Vorderhunsrück, wo es deutsche Truppen gab, unter Beschuss, ehe sie dann am 13. März 1945 auf die andere Seite der Mosel übersetzte.

Heute ist der Kanaul ein beliebter Aussichtspunkt für Wanderer.

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